Donnerstag, 10. Dezember 2009

Kaffee-Streit: Filterhersteller hyperventiliert juristisch

Es wirkt wie ein schlechter Witz: Jemand dreht einen Werbespot, in dem eine Sekretärin sich vor einem Kaffeefilter ekelt und ihn im Mülleimer entsorgt. Daraufhin verklagt ein Filterhersteller den Filmproduzenten, weil er die Zubereitung von Filterkaffee auf einen "ekelerregenden", "dreckigen", "langwierigen", "mühsamen" und "teuren" Vorgang reduziere und eher die Zubereitung des koffeinhaltigen Volksgetränks in Kaffeevollautomaten favorisiert.

Um hier nicht falsch verstanden zu werden: Das Erschreckende ist doch nicht, dass jemand Filtertüten schlimm findet (auch wenn es Konzerne gibt, die von deren Herstellung ganz gut leben). Das Erschreckende dabei ist der Umgang mit der Meinungsfreiheit. Hier wird kein Behinderter diskriminiert, hier werden keine stereotypen Rollen einseitig durchgespielt (wenn überhaupt, dann können sich Sekretärinnen über die immer gleiche Darstellung als Kaffeekocherinnen beschweren). Hier macht einzig und allein ein Konzern einen auf Humorlosigkeit und schickt neun (in Zahlen: 9) Anwälte los, um eine juristische Schlacht zu schlagen und zu verhindern, dass jemand öffentlich kundtut, dass er/sie Kaffeefilter nicht toll findet.

Hätten wir eine faule Tomate, würden wir hier gleich schmeißen. Ach ja. Einen Link für den Filterhersteller mit dem Alte-Tanten-Namen gibt's nicht. Dafür einen anderen:



Naja, und hier ist der Stein des Anstoßes: